„Wir möchten bewegen und begeistern!“, so lautet die Devise des Deutschen Handball-Bundes, und startet in diesem Herbst die bundesweit stattfindenden Grundschulaktionstage, mit dem der Handball Einzug in die Sporthallen der Grundschulen halten soll. Wer einen Blick in die Dreifach-Sporthalle am Westfalenring warf, konnte sich davon überzeugen, dass diese Devise mit Leben gefüllt wurde. In Kooperation mit der Handball-Abteilung des SuS Neuenkirchen veranstaltete die Ludgerischule erstmalig den „Handball-Grundschulaktionstag“.
Ein Team aus sechs Trainern sowie zwei Sportlehrern baute nach den Vorgaben des DHB den „Hanniball-Parcour“ in doppelter Ausführung auf, um an jeweils fünf Stationen über 150 Schüler/-innen in den Bereichen Werfen und Fangen, Koordination, Schnelligkeit, Zielwerfen sowie Prellen zu fördern. An jeder Station konnten die Kinder durch ihr sportliches Tun Punkte sammeln, um anschließend das Hanniball-Spielabzeichen in Gold, Silber oder Bronze zu erwerben.
Die Kinder des 3. und 4. Jahrganges hatten nach den Herbstferien im Sportunterricht mit dem Handball-Training begonnen, um beim Grundschul-Aktionstag das Erlernte in die Tat umzusetzen. „Solche Aktionen haben im vergangenen Schuljahr echt gefehlt. Eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die Kinder haben nach dem Lockdown einen großen Nachholbedarf gerade im Bereich der koordinativen Fähigkeiten. Wir als Schule profitieren ungemein von der Zusammenarbeit mit dem SuS, ohne deren Hilfe so ein Tag wie heute nicht möglich wäre. Und wenn Kinder durch die heutige Aktion dazu animiert werden, im Verein Sport zu treiben, umso schöner“, so Sportlehrer Max Sander in seinem Fazit.
Auch SuS- Handball-Abteilungsleiterin Daggi Deupmann zeigte sich begeistert: „Mein Trainerherz schlägt höher, wenn ich sehe, mit welchem Engagement die Kinder heute bei der Sache sind. Wir haben ja schon seit einigen Jahren eine enge Kooperation mit den Neuenkirchener Grundschulen, die coronabedingt in den letzten 1,5 Jahren zum Erliegen gekommen ist. Schön zu sehen, dass diese Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein mit dem Grundschul-Aktionstag wieder auflebt. Wir als Verein können uns in der Schule präsentieren und Werbung für unseren Sport machen. Schon vor Corona hat die Kooperation dafür gesorgt, dass wir kontinuierlich unsere Mitgliederzahlen in der Handball-Abteilung steigern konnten. Nun hoffen wir natürlich, dass durch solche Aktionen wie heute weitere Kinder den Weg in unseren Verein finden. Wobei wir im Bereich der Hallen-Kapazitäten immer mehr an unsere Grenzen stoßen. Im Sommer haben wir eine 4. Mini-Mannschaft in unseren Trainings- und Spielbetrieb aufgenommen, weitere interessierte Kinder stehen auf einer Warteliste.
Wir würden gerne noch eine Super-Mini-Gruppe (4- und 5-Jährige) gründen, uns sind aufgrund fehlender Hallenzeiten aber die Hände gebunden. Eine neue Halle steht deshalb ganz oben auf unserer Wunschliste. Die Politik muss begreifen, dass der Sport der „beste Sozialarbeiter“ ist und den Kindern und Jugendliche neben der sportlichen Betätigung viele Werte vermittelt.“
Und Josef Deupmann, ebenfalls beim SuS Neuenkirchen als Abteilungsleiter bei den Fußballern engagiert, ergänzt: „Der Mannschaftssport boomt in Neuenkirchen. Unserem kompletten Verein mit seinen einzelnen Abteilungen fehlen aktuell 49 Stunden an Hallenzeiten in einer Dreifach- und 37 Stunden in einer Einfach-Sporthalle.
Wenn ich sehe, mit welcher Freude die Kinder hier und heute bei der Sache sind, dann möchte ich mir gar nicht vorstellen, diese Kinder mit einer Warteliste vertrösten zu müssen.“
In den kommenden Wochen und Monaten geht es an der Ludgerischule weiter in Sachen Handball. Am Montag startet unter Leitung von Daggi Deupmannwieder eine Sport-AG, in der 25 Kinder einmal wöchentlich das ABC des Handballs lernen.