„Jetzt kommt ein alter weißer VW Golf!" hoch konzentriert schaut Julius durch das Lasergerät. „Wie schnell ist er denn?" Arne ist ganz aufgeregt. „68 km/h", obwohl hier an der Friedenstraße ja nur eine Geschwindigkeit von 30 km/h erlaubt ist." Den müssen wir anhalten und verwarnen", meint Lara eifrig.
Bereits zum 13. Mal führt Radio RST die Aktion „Kreis Steinfurt sieht gelb" durch, und am Donnerstagmorgen haben sich die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4b als aufmerksame Helfer der Polizei erwiesen.
An der Friedenstraße, wo ja bekanntlich Tempo 30 erlaubt ist, verteilten sie selbstbemalte Zettel an die zahlreichen Autofahrer. Mit einem „Dankzettel" wurden vorbildliche Autofahrer belohnt, die sich an die Geschwindigkeit hielten. Einen „Denkzettel" hingegen, erhielten die Raser. „Sie haben hier überhaupt nicht auf die zulässige Geschwindigkeit geachtet", ermahnte Luise eine Frau am Steuer, die sich leider auch nicht sehr einsichtig zeigte.
Mehr als 4000 knallgelbe Schirmkappen mit Reflektoren wurden an alle I-Männchen verteilt und sie sollen den Autofahrern ein deutliches Zeichen setzen: Runter vom Gas und gib Acht auf uns Schulanfänger. Rund 36 Grundschulen im RST-Gebiet beteiligen sich an der Aktion, weitere Partner sind der Kreis Steinfurt, die Kreisverkehrswacht Steinfurt e.V., die Kreispolizeibehörde Steinfurt und das Schulamt für den Kreis. Exklusivsponsor ist der Aufliegerhersteller Schmitz Cargobull AG, der Landrat Martin Sommer fungiert als Schirmherr.
Unterstützt wurden die Viertklässler an diesem Morgen durch den Bezirksbeamten Udo Truszkowski und der Verkehrssicherheitsberaterinfür den Kreis Steinfurt Vera Spies. „Die Schulkinder sind nach den Ferien noch nicht so sicher auf ihrem Schulweg und benötigen besondere Rücksichtnahme“, berichtet Spies.
Die kleinen Verkehrspolizisten freuten sich besonders über den Besuch von Bürgermeister Willi Brüning und berichteten aufgeregt von den vielen Verkehrsüberschreitungen an diesem Morgen. „Ich bin überrascht, wie schnell doch hier gefahren wird und möchte die Autofahrer daran erinnern langsam zu fahren, damit kein Kind verletzt wird.“
„Überwiegend mussten wir den „Denkzettel" an die Autofahrer verteilen, und was die Leute dann alles für Ausreden haben“, Piet kann es kaum fassen.
„Es ist doch schade, dass wir noch so viele „Dankzettel" wieder mit in die Klasse nehmen", Pastori war sichtlich enttäuscht über so viel Raserei, „aber vielleicht haben es sich die Autofahrer ja gemerkt und fahren in den nächsten Tagen mit angepasster Geschwindigkeit durch unseren Ort."