Sechs Wochen Sommerferin können für ein ehemaliges Kindergartenkind schon ganz schön lang werden. Wenn doch wenigstens das Wetter ein bisschen mitgespielt hätte, aber nein - sechs Wochen warten, warten, warten.
Doch am Donnerstagmorgen, den 08.09. war es endlich soweit und es hieß für alle Jungen und Mädchen: ein neuer geregelter Lebensabschnitt kann beginnen. Punkt 9.30 Uhr versammelten sich alle Schulneulinge in der St. Anna-Kirche zu einem ökumenischen Gottesdienst. "Heute geht's los!" mit diesen Worten begrüßte uns der Pastor Dr. Langenfeld und zusammen mit Pfarrer Dietrich Wulf brachten sie uns auf den richtigen Weg zu unserer Schule. Wir waren natürlich mächtig gespannt und konnten es einfach nicht abwarten. Die Schüler der 2. Klassen (sie gehören ja jetzt schon zu den Großen) hatten extra ihr "Schul-T-Shirt" angezogen, und wir konnten sie daran sofort erkennen. Vor der Turnhalle standen sie Spalier, und voller Erwartung betraten wir die Turnhalle. Alles war feierlich geschmückt und wir durften uns nach ganz vorne setzen.
Unsere Schulleiterin Frau Fenk-Stein begrüßte uns mit "Hallo erstmal ... " und sie hatte auch noch eine uns bekannte Freundin mitgebracht. Diesem Mädchen war auch etwas mulmig zumute, genauso wie uns - aber wir kannten sie alle. Ihr Name: Pippi Langstrumpf. Sie hatte schon einige Schulutensilien dabei - Radiergummi, Anspitzer, unangespitzte Buntstifte und sogar einen Taschenrechner (aber den brauchen wir nicht - wir sind alle gute Kopfrechner). Durch ihre aufmunternden Worte konnte jetzt gar nichts mehr schiefgehen.
Die Jungen und Mädchen des zweiten Jahrgangs sangen für uns "Alle Kinder lernen lesen, Indiander und Chinesen". Das Lied war uns schon aus dem Kindergarten bekannt und wir sangen sogleich mit. Auch der angehauchte Rapsong "A wie Apfel, B wie Ball" ließ uns aufhorchen, denn das waren die neuen Buchstaben, die wir unbedingt lernen wollten. Mit unserer Klassenlehrerin gingen wir dann in die Klassen und setzen uns erst mal auf einen freien Platz. Dabei strahlten wir über das ganze Gesicht, denn so viele neue Sachen gab es hier zu sehen. Alle waren sehr nett und erste Freundschaften wurden auch schon geknüpft. Während dieser Zeit tauschten sich unsere Eltern, Schreiben und Lesen. Großeltern und Paten bei einer Tasse Kaffee und Kuchen in der Turnhalle aus. Der Förderverein hatte dieses Einschulungscafe organisiert. Ein Dank gilt den zahlreichen Kuchen- und Brötchenspendern und den vielen Helfern. Dann ging die erste Schulstunde leider viel zu schnell zu Ende und wir mußten unser Schulsachen schon wieder zusammenpacken. Aber eine klitzekleine Hausaufgabe gab es zum Glück schon mal: "Malt die Schultüte richtig schön bunt an." Das fanden wir prima. Endlich konnten wir unsere neuen Stifte ausprobieren und Lesen, Schreiben und Rechnen lernen.